Für den heutigen Eintrag ging es eine Woche lang regelmäßig an die Werkbank :D
Da in bereits 2 Wochenenden die LBM stattfindet, habe ich natürlich auch schon lang mit den Vorbereitungen angefangen.
Heute will ich euch mein in letzter Zeit aufwendigstes Projekt zeigen!
Wer mich auf Facebook oder Twitter verfolgt, hat sicherlich mitbekommen, dass ich seit einiger Zeit unter die League of Legends - Spieler gegangen bin. Deshalb habe ich mich auch entschieden, zur Buchmesse einen meiner absoluten Lieblingschampions zu cosplayn. Und was gehört natürlich zu LoL wie das Gras auf die Wiese?
- Genau, die Waffen :D
Weil ich selbst das erste Mal vor so einer Herausforderung stand und mir das Internet gerade speziell für diese nur rare Anhaltspunkte gegeben hat, habe ich entschieden, eben selbst etwas dementsprechendes zu machen.
Deswegen zeige ich euch heute, wie Akalis Waffen entstanden und auch prima nachzubauen sind!
(Achtung: Hierbei geht es um eine contaugliche, nicht echte Variante!)
(Achtung: Hierbei geht es um eine contaugliche, nicht echte Variante!)
Original:
Schwierigkeit: 3 / 5
Material
2 dünne Metallverbundrohre (PEX)
Styrodur
Isolierung in unterschiedlichen Stärken und Durchmessern
Moosgummi
Klebeband
Isolierung in unterschiedlichen Stärken und Durchmessern
Moosgummi
Klebeband
Worbla (M-Platte)
Gesso
Acryllacke: silber, rot, farblos
Acrylfarbe: anthrazit, silbergrau
Acrylfarbe: anthrazit, silbergrau
ggf. Isolierband oder Stoffbinden
Werkzeug
Stichsäge
Flex / Winkelschleifer mit Fächerscheibe
Raspel
Heißluftföhn
Flex / Winkelschleifer mit Fächerscheibe
Raspel
Heißluftföhn
Küchen-/Haushaltsschere
Pinsel
diverse Unterlagen wie Zeitung, Holzplatten etc.
Pinsel
diverse Unterlagen wie Zeitung, Holzplatten etc.
Fertigung
Vorlagen:
Um die Grundform der Klinge zu bekommen, habe ich die
etwaige Kontur ersteinmal auf Karton A3 Karton vorgezeichnet. Generell bin ich
bis zum Ende bei der Form geblieben, da ich persönlich die Klinge aber zu klein
fand, hab ich sie verlängert und auf ein A2 Format gebracht, sodass sie ein
wenig über meine Schulterspanne reicht.
Diese Schablone habe ich noch einmal auf den A2 Karton
übertragen und ein Stück verkleinert. Das ist nötig, um die späteren
Schleifkanten zu kennzeichnen.
Für das Muster hab ich die kleinere der Schablonen als
Kontur genommen um in etwa das Muster auf die Kama anzugleichen.
Alles drei wurde ausgeschnitten und später als Schablonen
für das Produkt bzw. die Herstellung der Klingen benutzt.
Grundgerüst:
Das Grundgerüst der Klingen besteht aus Styrodur und Moosgummi.
Zuerst habe ich die Klingenschablonen auf das Styrodur
übertragen. Styrodur ist ähnlich dem Styropor ein Kunststoffmaterial, jedoch
ist es wesentlich feiner und auch bruchsicherer. Daher ist es jedoch auch
schwerer zu schneiden!
Für den Zuschnitt ging es dann runter in den Keller bzw. in
die Werkstatt. Mit der Stichsäge haben wir entlang der äußeren Markierung die
Grobformen der Klingen zugeschnitten. Passt dabei bitte auf eure Finger auf!
Schön ist, dass sich bereits mit dieser relativ fein arbeiten lässt.
Und das, was die Säge nicht erledigt hat, hat die Flex übernommen.
Mit der Flex sind die Kanten abgeschliffen und
"geschärft" worden. Das Ganze erfordert ein wenig Geschick (und
riecht unter Umständen auch etwas übel /D), wenn man aber erstmal drin ist,
lässt es sich sehr gut arbeiten.
Da durch das Flexen der Kunststoff schmilzt, entstehen
unschöne Krusten an den Schleifkanten. Hierzu habe ich das ganze mit der Raspel
nachgearbeitet und die groben Schleif- bzw. Flexkanten abgerundet und
nachgearbeitet.
Fertig ist die Klinge!
Unser Griff, also auch die Halterung, besteht im großen und
ganzen nur aus zwei Dingen: Einem Metallstab und Isolierung.
Den Kern bildet der Metallstab, den ich hier aus sehr
leichtem Material gewählt habe, um ein einfaches und problemloses Tragen sowie
ein leichtes Gewicht zu gewähren. (Hier: Metallverbundrohr)
Dieser ist an den oberen mit einer Rohrzange aufgeschnitten und auseinander gebogen worden.
Dieser ist an den oberen mit einer Rohrzange aufgeschnitten und auseinander gebogen worden.
Hierein wird nun die Klinge geschoben und mit ordentlich
Klebeband fixiert.
Zur Ummantelung des Rohres habe ich zwei verschiedene
Isoliermaterialen genommen. Das mit dem größeren Durchmesser habe ich je Kama
in zwei Teile geschnitten, ein 8 cm großes und ein 5 cm großes Stück.
Das größere der beiden habe ich über die Klebestelle von Metallstange und Klinge geschoben, um die Nahtstelle zu fixieren und später einen Halterungseffekt zu erzeugen.
Nun kommt die Isolierung mit dem dünneren Durchmesser an die Reihe. Sie wird unter die dicke Isolierung geschoben und fast bis ganz unten hin zugeschnitten. Über das untere Ende der Metallstange und der Isolierung wird das kleinere Stück der dicken Isolierung gezogen.
Das größere der beiden habe ich über die Klebestelle von Metallstange und Klinge geschoben, um die Nahtstelle zu fixieren und später einen Halterungseffekt zu erzeugen.
Nun kommt die Isolierung mit dem dünneren Durchmesser an die Reihe. Sie wird unter die dicke Isolierung geschoben und fast bis ganz unten hin zugeschnitten. Über das untere Ende der Metallstange und der Isolierung wird das kleinere Stück der dicken Isolierung gezogen.
Zum Schluss hab ich das ganze ein wenig gebogen.
Fertig sieht das ganze jetzt so aus:
Wem das jetzt alles zu fix ging, hier nochmal das Material im Überblick:
Muster und
Fixierung:
Das Relief auf Akalis Klingen besteht aus Moosgummi.
Diese
sind mit den Schablonen je Klinge 2x aufgezeichnet und ausgeschnitten worden
und später mit einem einfachen Prittstift auf dem Styrodur fixiert.
Um nun unsere Kama auch tatsächlich haltbar zu machen,
behelfen wir uns mit dem Super-Wundermittelchen: Worbla!
Worbla ist ein thermopastisches Material, dass durch Hitze aktiviert wird und verformbar ist!
Worbla ist ein thermopastisches Material, dass durch Hitze aktiviert wird und verformbar ist!
Für die Ummantelung der Klingen habe ich mithilfe der Schablonen
den Umriss der Kama erneut auf eine M-Platte Worbla gezeichnet. Sie können
exakt in dieser Größe bleiben, eine Zugabe ist nicht nötig!
Diese hier sind mit einer ordentlichen Haushaltsschere ausgeschnitten und
zurechtgelegt worden. Wichtig ist zum einen, dass die Klingen je 2x
zugeschnitten werden, einmal in der Draufsicht und einmal
gegengleich/spiegelverkehrt und zum anderen, dass ihr keine einfache
Bastelschere nutzt. Worbla ist trotzallem ein sehr festes und kräftiges Material.
Mit einer einfachen Bastelschere seit ihr in 3 Jahren noch nicht fertig! (...
oder vielleicht gerade so.)
Auch für die größere Isolierung schneidet ihr passende
Streifen zu.
Wenn das erledigt ist, kommt der Heißluftföhn zum Einsatz!
Mit Hitze und Worbla werden zuerst die Klingen und dann die Halterung sowie der untere Knubbel ummantelt. Das Anpassen und Kanten gestalten lässt sich ganz einfach durch das Zurechtziehen des Materials machen.
Mit Hitze und Worbla werden zuerst die Klingen und dann die Halterung sowie der untere Knubbel ummantelt. Das Anpassen und Kanten gestalten lässt sich ganz einfach durch das Zurechtziehen des Materials machen.
Der mittlere Teil des Kama wird ausgespart.
Passt auf, dass eine Stelle nicht zu heiß wird! Styrodur kann schmelzen und
sich verziehen, wie in dem hier gezeigten Beispiel:
Auch die Muster lassen sich mit Worbla sehr gut abformen.
Drückt das Worbla einfach rund um das Muster ein wenig fester an.
Wenn ihr das ganze fertig habt, kommen wir nun endlich zum
tatsächlich spaßigen und unter Umständen (je nach Methodik) weniger
zeitaufwändigen Teil!
Lackierung:
Bevor die Kama tatsächlich mit Farbe versehen werden, ist es
nötig, eine Grundierung aufzutragen!
Hierfür habe ich Gesso gewählt, dass für einen relativ moderaten Preis im Bastelladen erhältlich ist. Eine Alternative dazu ist Holzleim.
Hierfür habe ich Gesso gewählt, dass für einen relativ moderaten Preis im Bastelladen erhältlich ist. Eine Alternative dazu ist Holzleim.
Die Grundierung ist wichtig, damit wir später die raue Oberfläche des Worbla
nicht auf den Klingen durchsehen. Außerdem kann es der Fall sein, dass euer
Lack auf einem dunklen Untergrund wie dem Isoliermaterial nicht richtig deckt
und Farbverfälschungen entstehen. Und das wollen wir ja vermeiden :D
Gesso lässt sich prima mit einem großflächigen breiten
Pinsel auftragen.
Für die schöne glatte und saubere Oberfläche hab ich insgesamt 4 Schichten Gesso aufgetragen und jeweils trocknen lassen.
Eine zeitaufwändige, aber sehr lohnenswerte Arbeit!
Für die schöne glatte und saubere Oberfläche hab ich insgesamt 4 Schichten Gesso aufgetragen und jeweils trocknen lassen.
Eine zeitaufwändige, aber sehr lohnenswerte Arbeit!
Ist das Gesso dann trocken kommt nun endlich der schönste Part: das Anmalen! :D
Um meinen Kama die entsprechende Farbe zu verpassen, habe
ich mir Sprühlack in einem metallisch glänzenden Silber und einem etwas
dunkleren Rotton herausgesucht.
Diese werden beidseitig auf die Oberfläche aufgetragen, zuerst die eine, nach dem vollständigen Trocknen auf der anderen Seite.
Diese werden beidseitig auf die Oberfläche aufgetragen, zuerst die eine, nach dem vollständigen Trocknen auf der anderen Seite.
Bitte achtet hierbei darauf, unbedingt einen Mundschutz zu tragen! Das Aceton
und diverse andere Inhaltsstoffe des Acyllacks sind schädlich und greifen nicht
nur Lunge an, sondern auch die restlichen Atemwege, wodurch euch ordentlich
schwummrig wird oder ihr sogar Atemnot erleiden könnt!
Sind beide Klingen trocken, könnt ihr nun schattieren.
Dafür habe ich antrazithgraue Acrylfarbe mit der silbernen Sprühfarbe vermischt und mit dem Pinsel auf dem Relief aufgetragen. Mühsam, aber lohnenswert!
Dafür habe ich antrazithgraue Acrylfarbe mit der silbernen Sprühfarbe vermischt und mit dem Pinsel auf dem Relief aufgetragen. Mühsam, aber lohnenswert!
Den Vergleich seht ihr hier:
Mit dem Pinsel bessert ihr noch ein wenig die Kanten aus und
... naja. Das Ergebnis kann sich doch bis jetzt schon sehen lassen, oder~?
Ist das geschafft, seid ihr nun endlich fast am Ende der
Arbeit!
Als Finish haut ihr über die komplette Waffe eine
ordentliche Runde Klarlack.
Letzter Schliff:
Als letztes habe ich mit rotbraunem Isolierband die rote
Fassung hinzugefügt.
Ebenso der Griffbereich ist mit weißem Isolierband umklebt um diesen typischen Griffbereich darzustellen. Alternativ kann man hierfür auch weiße Stoff- oder Mullbinden nutzen.
Da ich das ganze aber lieber fest und unschlabbig hab, habe ich mich für erstere Variante entschieden.
Ebenso der Griffbereich ist mit weißem Isolierband umklebt um diesen typischen Griffbereich darzustellen. Alternativ kann man hierfür auch weiße Stoff- oder Mullbinden nutzen.
Da ich das ganze aber lieber fest und unschlabbig hab, habe ich mich für erstere Variante entschieden.
Nach einem ewigen Zeitaufwand habt ihr sie nun endlich
fertig!
Die ganze Arbeit hat sich doch gelohnt, oder? :D
Fazit
Mit einem insgesamt einwöchigen Zeitaufwand war das ganze
sicher nicht das leichteste. Neben unzähligen Schichten an Gesso und rund 40 - 50 Euro Materialkosten ist es schon ein wenig beachtlich, was man alles hinein investiert.
(Zumal man dringend eine ordentliche Werkstatt und eventuell auch ein paar
helfende Hände braucht. Danke, Papa!)
Dennoch würde ich sagen, für meine ersten Waffen und mein erstes Mal Stichsäge und Flexarbeiten ist es gar nicht so übel geworden. Gerne wieder!
Dennoch würde ich sagen, für meine ersten Waffen und mein erstes Mal Stichsäge und Flexarbeiten ist es gar nicht so übel geworden. Gerne wieder!
Kennt ihr noch solche Dinge,
von denen ihr absolut keinen Schimmer habt, wie ihr sie nachbauen wollt?
Ja?
- Dann schreibt es mir!
Denn wenn ihr wollt, werden wir uns hinsetzen und mit ein wenig Tüfteln
einen Bauplan für euch entwickeln,
wie es mein Dad und ich auch bei diesem Projekt getan haben!
Liebe Grüße,
Marie Celés
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